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Wertvolles Arbeitsbuch zur Ermutigung f�r sich selbst und andere

Schoenaker, Theo (1991):

Mut tut gut

Das Encouraging-Training

RDI-Verlag (Bocholt) 11. Aufl. 2002; 270 S.; 17,00 Euro


Nutzen / Lesbarkeit: 10 / 9

Rezensent: Winfried Berner, 15.04.2006

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Die Kunst der Ermutigung ist wohl eine der wichtigsten sozialen F�higkeiten im Bereich von F�hrung, Zusammenarbeit wie auch im Umgang mit sich selbst. Dieses Buch ist eine gut lesbare, stark praxisorientierte "Ermutigung zum Ermutigen".

Das Konzept der Ermutigung hat eine zentrale Stellung in der individualpsychologischen P�dagogik und Theorie. Die "Individualpsychologen der zweiten Generation" Rudolf Dreikurs und Erik Blumenthal haben dar�ber lesenswerte B�cher geschrieben (siehe Rezensionen), doch erst Theo Schoenaker, Sch�ler der beiden, hat daraus in den 1980-er Jahren ein systematisches Trainingsprogramm f�r Erwachsene entwickelt, das sogenannte "Encouraging Training". Es zielt darauf, ganz normale Erwachsene darin zu schulen, mehr (sozialen) Mut zu entwickeln und damit zugleich ihre Umgebung (Kinder, Lebenspartner, Freunde, Arbeitskollegen) mehr zu ermutigen, statt sie durch st�ndiges N�rgeln, Kritisieren und Fehlersuchen zu entmutigen. "Mut tut gut" ist das Buch zum Encouraging-Training, kann aber ebenso gut f�r sich alleine gelesen werden, oder auch um herauszufinden, ob ein Encouraging-Training etwas f�r einen selbst sein k�nnte.

Die meisten Menschen, die den Begriff Ermutigung h�ren, verstehen ihn spontan als Synonym f�r Loben und Anerkennung. Das ist insofern nicht v�llig falsch, als die gemeinsame Grundrichtung tats�chlich ist, die Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was gut und f�rdernswert ist, gem�� dem besten Satz aus dem "One Minute Manager": "Catch people doing something right." Andererseits ist es hinreichend falsch, um uns daran zu hindern, den wahren Kern der Ermutigung zu erkennen und damit auch ihre volle Tragweite und ihr Potenzial, das weit �ber Lob und Anerkennung hinausreicht. Der entscheidende Unterschied ist, dass sich Lob und Anerkennung in aller Regel auf Erfolge bezieht (und damit vergangenheitsorientiert ist), w�hrend Ermutigung sich auf den Weg, auf die Anstrengung, auf das Bem�hen richtet (und damit zukunftsorientiert ist).

Erfolge anzuerkennen, ist zwar auch nicht verkehrt: Es kann eine wichtige Best�tigung sein, vor allem wenn der Lobende � privat oder beruflich � eine wichtige Bezugsperson ist. Doch Erfolge belohnen sich im Grunde selbst: Wer bei einer Sache erfolgreich war, merkt das ja in der Regel selber und sieht sich durch den Erfolg in seinen Anstrengungen best�tigt. Insofern ist der Augenblick des Erfolgs nicht der Moment, in dem wir der Ermutigung am dringendsten bed�rfen. Ermutigung ist dort am wichtigsten, wo sich der Erfolg noch nicht eingestellt hat und wo die Zweifel wachsen, ob er jemals zu erreichen ist. Sie setzt dort an, wo Mutlosigkeit und Verzagtheit aufkommen oder bereits Platz gegriffen haben; Ermutigung gibt Impulse, "dranzubleiben", die Durststrecke durchzustehen und nicht aufzugeben. Sie macht Mut, sich bereits aufgegebenen Herausforderungen neu zu stellen und sie trotz R�ckschl�gen beharrlich zu bew�ltigen. Ich stehe nicht an zu sagen: Das Konzept der Ermutigung ist eines der wichtigsten, wenn nicht das wichtigste Konzept f�r den � beruflichen wie privaten � Umgang mit anderen Menschen (wie auch mit sich selbst), das ich jemals kennengelernt habe.

Diese Tragweite aus dem Buch zu erkennen, ist allerdings nicht ganz einfach � daf�r kommt es trotz des plakativen Titels fast zu bescheiden daher. In sehr einfacher, pr�gnanter, v�llig unkomplizierter Sprache erkl�rt der erfahrene Individualpsychologe Theo Schoenaker, was er uns zum Thema Mut und Ermutigung zu sagen gibt. Ich muss zugeben, dass diese Einfachheit bei mit phasenweise einen paradoxen Effekt hatte: Sie erleichterte mir den Zugang zu Schoenakers Gedankenwelt nicht, sondern erschwerte ihn. Warum? Weil sie f�r mich die Frage aufwarf, ob die Dinge wirklich so einfach sind oder ob hier nur einer jener gnadenlosen Vereinfacher am Werk ist, die das Leben einfacher darstellen als es ist. Infolgedessen kam ich mit dem Buch auch nicht so recht voran. Ich hatte es monatelang angelesen herumliegen, las ab und zu ein paar Seiten und lie� es dann wieder liegen. Psychologen werden hier unschwer einen Ann�herungs-Vermeidungskonflikt diagnostizieren � unklar ist, ob er mehr �ber das Buch aussagt oder mich.

Das �nderte sich schlagartig, als ich im Februar 2006 die Gelegenheit hatte, Theo Schoenaker bei einem Vortrag zu erleben. Er ist mittlerweile weit �ber 70 Jahre alt und hat die unaufdringlich-souver�ne Ausstrahlung eines Grandseigneurs, der es nicht mehr n�tig hat, irgendwem etwas zu beweisen � und der es sich deshalb auch leisten kann, auf Spektakel und Imponiergehabe zu verzichten. Er spricht ruhig und eindringlich, in einer sehr einfachen, anschaulichen, klaren Sprache, mit der er offensichtlich auch einfache Leute erreicht, ohne "Intellektuelle" zu verprellen. Denn die Klarheit und Schlichtheit seiner Argumentation ist eben keine gnadenlose Vereinfachung; sie ist Ausdruck der Tatsache, dass er sein Metier wirklich durchdrungen hat und zudem die F�higkeit besitzt, die Funktionsweise unseres Innen- und Beziehungslebens auf au�ergew�hnlich leicht nachvollziehbare Weise darzustellen: wirklich einer der "alten Meister" der Tiefenpsychologie in Deutschland. (F�r alle, die dies neugierig macht, die aber wegen eines einzigen Vortrags nicht nach Bocholt reisen m�chten: Einige von Schoenakers Vortr�gen gibt es auch auf CD; sie k�nnen trotz mittelpr�chtiger Tonqualit�t uneingeschr�nkt empfohlen werden. Bezug direkt beim RDI-Verlag; www.rdi-verlag.de.)

Seit ich Theo Schoenaker "live" geh�rt hatte, konnte ich erstaunlicherweise auch sein Buch gut lesen. Ausschlaggebend war wohl wirklich, dass seither meine inneren Vorbehalte in Bezug auf "gnadenlose Vereinfachung" restlos und r�ckstandsfrei ausger�umt sind. Nat�rlich kann man sich trotzdem daran st�ren, dass er seine Leser mit "Du" anspricht; man kann es aber auch einfach als seinen Stil akzeptieren und sich dann auf die Sache konzentrieren.

Das Buch "Mut tut gut" besteht aus sieben Kapiteln. Das erste "Die entmutigende Gesellschaft" beschreibt, wie die herrschenden Sitten und Gebr�uche in unserer Kultur uns den Mut nehmen und die Angst in uns sch�ren, "im Grunde doch eine Niete zu sein" (S. 30). St�ndiges Kritisieren, Ermahnungen, Warnungen, gutgemeinte Ratschl�ge, aber auch Verw�hnung, unn�tige "Hilfe" und andere Mechanismen untergraben von Kindesbeinen an unseren Lebensmut. Die Folge ist die Entstehung von Minderwertigkeitsgef�hlen: "Keiner kann von sich sagen, er habe genug Mut und Vertrauen." (S. 15) Wir alle lernten � in unserer eigenen Variation � zu glauben: 'Ich kann es nicht', 'Ich bin nicht gut genug'. Wir verloren den Mut und lernten, Angst zu haben." (S. 17) Ein besonders wirksamer Entmutigungsmechanismus ist die "�ble Nachrede", das hei�t, "das Sprechen �ber die Fehler und Schw�chen anderer in deren Abwesenheit." (S. 22) Ermutigung m�ndet sehr h�ufig in Vermeidung und Verweigerung, sowohl im beruflichen als auch im privaten und gesellschaftlichen Leben. Faulheit, Bequemlichkeit und Lustlosigkeit sind aus dieser Warte oft die Symptome von Entmutigung.

Im zweiten Kapitel "Ermutigende Erkenntnisse" bietet Schoenaker eine kompakte und praxisorientierte Einf�hrung in die Grundgedanken der Individualpsychologie. Da der Mensch ein soziales Wesen ist, kann er nur dann optimal funktionieren, wenn er sich seines Platzes in der Gemeinschaft sicher ist: "Wenn wir uns in einer Gemeinschaft, zum Beispiel am Arbeitsplatz oder in der Familie, zugeh�rig f�hlen, dann erledigen wir unsere Aufgaben erfolgreich. Wir sprechen und �berlegen mit den anderen, arbeiten zusammen zum Wohle des Ganzen, ohne uns zu fragen, ob wir gut oder schlecht sind. wir f�hlen uns einfach gut. Wir haben ja unseren Platz. Wer als Kind das Gl�ck hatte, sich in der Herkunftsfamilie derart zugeh�rig zu f�hlen, der �bertr�gt dieses Gef�hl der Sicherheit und die Bereitschaft, zum Wohle der Gemeinschaft beizutragen, auch auf das Erwachsenenleben und f�hlt sich als ein gleichwertiger Teil der ganzen Menschheit." (S. 15)

Gem�� den Leitgedanken der Individualpsychologie beschreibt er den Menschen als ein Entscheidungen treffendes Wesen ("Das, was Du willst, wird sichtbar in dem, was Du tust"; S. 55), als ein zielorientiertes Wesen und als ein unvollkommenes Wesen ("Ich bin nicht auf der Welt, um der Beste zu sein, sondern um mein Bestes zu geben"; S. 75). In seiner anr�hrenden Griffigkeit "typisch Schoenaker" ist, dass er uns als "Kinder in einer alternden Haut" charakterisiert, die sich nicht nur ewig kleiner f�hlen als es ihrer Konfektionsgr��e entspricht, sondern auch lebensl�nglich und zumeist unbemerkt mit den zentralen Themen ihrer Kindheit auseinandersetzen: "In Deinen ersten f�nf, sechs Kinderjahren �berpr�fst Du diese Meinungen, die Du gebildet hast, immer wieder und kommst zu der �berzeugung, dass sie richtig sind. F�r Dich sind es keine subjektiven Wahrheiten, sie sind f�r Dich objektiv g�ltig. All diese Meinungen und �berzeugungen zusammen nennen wir den Lebensstil. (...) Der Lebensstil �bt einen gro�en Einfluss auf unser Leben aus, aber wir sind ihm nicht ausgeliefert. Wir k�nnen uns bem�hen, diese in uns wirksamen psychischen Prozesse und Gesetzm��igkeiten kennenzulernen. Und wir werden durch Ermutigung und �bung mehr Auswahl an Verhaltensm�glichkeiten bekommen und so flexibler auf die verschiedenen Lebenssituationen reagieren k�nnen." (S. 92ff.)

W�hrend Schoenaker bis dahin weitgehend die Grundgedanken der klassischen Individualpsychologie rekapituliert hat, kommt ab dem Kapitel 3 "Die Ermutigung" immer mehr sein eigener Beitrag zur Fortentwicklung der Disziplin und vor allem ihrer Anwendung zum Tragen. Ermutigung ist f�r ihn "jedes Zeichen der Aufmerksamkeit, das anderen oder uns selbst Mut macht oder Auftrieb gibt." (S. 109). "Ermutigung f�hrt dazu, dass der Mensch gedanklich nicht um sich selbst kreist, sondern mehr Vertrauen zu und Interesse f�r andere entwickelt und bereit ist, seinen Beitrag zum Wohle der Gemeinschaft zu leisten." (S. 110) Das ist insofern eine zentrale Aussage, als es deutlich macht, dass Ermutigung nichts mit egozentrischer Selbstbespiegelung zu tun hat, sondern uns im Gegenteil �ffnet f�r die Hinwendung zur Gemeinschaft und zu der Frage, worin unser eigener Beitrag zum Ganzen liegt.

So viel Gemeinschaftsorientierung mag den einen oder anderen skeptisch oder gar misstrauisch stimmen in einer Gesellschaft, die sich dem extremen Individualismus verschrieben hat. Doch sie hat nichts, aber auch gar nichts zu tun mit dem faschistischen Prinzip "Du bist nichts, dein Volk ist alles" (das kaum verhohlen auch manche Unternehmenskulturen durchzieht). "Gleichwertigkeit" hei�t im Gegenteil, dass jeder Einzelne genauso viel wert ist wie jeder andere: nicht mehr, aber auch nicht weniger. Kein Zufall sicher, dass Schoenaker in diesem Zusammenhang Maria Montessori zitiert: "Was man als Ermutigung, Trost, Liebe, Achtung bezeichnet, das sind Hebel f�r die Seele des Menschen, und je eifriger sich jemand in diesem Sinne bem�ht, desto nachhaltiger erneuert und st�rkt er das Leben um sich herum." (S. 112) Denn "wenn wir als Gleichwertige leben wollen, k�nnen wir das menschliche Verhalten nicht mehr durch �u�eren Druck, Machtaus�bung, Kontrolle, Angstmachen, Befehl und Gehorsam bestimmen. Wir m�ssen umlernen, wenn wir andere zur Gleichwertigkeit anregen und zur Mitarbeit gewinnen wollen. Es gilt, den anderen von innen heraus zur Zusammenarbeit und zu n�tzlichen Beitr�gen zu aktivieren. Das ist m�glich, wenn wir sein Zugeh�rigkeitsgef�hl st�rken und ihm Mut machen. Ermutigung ist der Weg, der dahin f�hrt." (S. 113)

Im Abschnitt "Die andere Haltung" erl�utert Schoenaker, was die pers�nlichen Vorbedingungen f�r Ermutigung sind: "Wir k�nnen andere erst ermutigen, wenn wir glauben, dass wir so, wie wir sind, gut genug sind, (...) wenn wir Selbstvertrauen haben, (...) wenn wir aufh�ren zu glauben, dass Kritisieren n�tzlich ist." (S. 113 ff.) Diese letzte Aussage, die eigentlich jeden Vorgesetzten vom Schichtf�hrer bis zum Vorstandsvorsitzenden zutiefst beunruhigen m�sste, begr�ndet Schoenaker mit der "Kritikfalle", das hei�t der "Tatsache, dass verst�rkte Kritik erst recht jenes Verhalten erzeugt, das kritisiert wird" (S. 117) � eine Aussage, die vor allem durch die erziehungspsychologische Forschung in der Tat furchterregend gut belegt ist. Dennoch, so macht Schoenaker sp�ter deutlich, bedeutet Ermutigung nicht, negative oder kritische Aspekte auszublenden, zu verschweigen oder zu verharmlosen. Sie sollen durchaus benannt und bearbeitet werden, allerdings ohne sie unangemessen aufzublasen. Sein beherzigenswerter Ratschlag f�r den Umgang mit negativen Aspekten lautet lediglich: "Mach's nicht so wichtig!" (S. 137)

In Kapitel 4 behandelt Schoenaker "Erstrebenswerte Qualit�ten", das hei�t "bestimmte Verhaltensweisen, die es wahrscheinlicher machen als andere, dass Deine Ermutigungen ankommen" (S. 160). Er stellt darin zehn wichtige Qualit�ten vor, vom (echtem) Interesse f�r andere und Geduld �ber den freundlichen Blick und die freundliche Stimme bis zum Anerkennen von Versuchen und Fortschritten und selbstverantwortlichem Handeln. Nat�rlich kann man einwenden, dass das alles nichts Neues ist: So wurde die Bedeutung von Aufmerksamkeit und gutem Zuh�ren schon von zahlreichen Autoren vor Schoenaker hervorgehoben. Doch ist es nicht nur die nach wie vor defizit�re Praxis, die solche Hinweise legitimiert. Der zentrale Beitrag Schoenakers liegt in meinen Augen darin, den Schritt von den f�rderlichen (= ermutigenden) Verhaltensweisen im Gespr�ch in zu einer ganzheitlichen Ermutigung und den daf�r f�rderlichen Verhaltensweisen gemacht zu haben. Und die Quantit�t schl�gt hier in der Tat um in eine neue Qualit�t.

"Wege zur Selbst- und Fremdermutigung" stellt das 5. Kapitel vor. Eine zentrale Rolle spielt dabei die aktive Umgestaltung unseres inneren Dialogs zu einem "konstruktiven Selbstgespr�ch": "Die Erfahrungen aus der Kindheit, die uns als Leitlinie dienen, uns anspornen oder uns warnen, sind Selbstgespr�che, die immer dem Lebensstil entsprechen. Da der Lebensstil relativ konstant ist und wir unbewusst unsere Erinnerungen aufgrund des Lebensstils w�hlen, erz�hlen wir uns im Sinne von Selbstgespr�chen auch immer wieder die gleichen Geschichten. Dadurch leben wir in einer ganz eigenen Grundstimmung, die die Wiederholungen der Erfahrung aus der Kindheit beg�nstigt. (...) Das Ergebnis der Programmierung, der Glaube, ist unsere Einstellung zu uns und zum Leben. Diese Einstellung ist die Basis f�r die Entwicklung unserer Gef�hle." (S. 206 f.)

Kern der Selbstermutigung ist, "unsere 'So-ist-das'-Pseudowahrheiten" zu erkennen und zu korrigieren, denn, so Schoenaker in unnachahmlicher Pr�gnanz, "das Gef�hl ist echt, aber das Programm ist falsch." (S. 213) �hnlich wie manche anderen therapeutischen Schulen empfiehlt er, das "neue Programm" im Form eines konstruktiven, ermutigenden Zielsatzes zu fassen, und er erl�utert, was es dabei zu beachten gilt und welche Fallen dabei umgangen werden sollten. Daran schlie�en sich 24 "�bungen zur Selbst- und Fremdermutigung" an.

Das kurze 6. Kapitel enth�lt zwei ermutigende M�rchen, die aus seiner langj�hrigen Arbeit im Encouraging Training stammen. Wer sich davon angesprochen f�hlt, findet weitere Encouraging-M�rchen in dem schmalen B�ndchen "Die alte Eiche", das im gleichen Verlag von Julitta Schoenaker und Britta Seeler-Kreimeyer herausgegeben wurde. Das letzte Kapitel schlie�lich stellt auf zweieinhalb Seiten das Encouraging-Training nach dem Schoenaker-Konzept vor, die mittlerweile von mehreren Instituten im deutschen Sprachraum angeboten werden. Wie eine Umfrage bei 1300 Teilnehmern ergab, bewirken diese Trainings sp�rbare Verbesserungen sowohl im Bezug auf das eigene Selbstwertgef�hl als auch auf das Verh�ltnis zu anderen Menschen.

"Mut tut gut" ist sicher kein "Business Book" im klassischen Sinne: Auch wenn gelegentlich auch Beispiele aus dem beruflichen Bereich verwandt werden, kreist es in erster Linie um die pers�nliche Lebensf�hrung. Da wir Menschen jedoch ganzheitliche Wesen sind (daher �brigens auch die Bezeichnung In-dividual-psychologie), ist diese "Ermutigung zum Ermutigen" f�r das Berufsleben genauso wichtig wie f�r den Umgang mit Kindern, Eltern und dem Lebenspartner. Und da nicht nur dieses unser Land an einem chronischen Mangel an Mut leidet, sondern auch zahlreiche Firmen an genau demselben Problem kranken, kann ich es auch F�hrungskr�ften und vor allem Top Managern mit gr��tem Nachdruck empfehlen.

Schlagworte:
Mut, Ermutigung, Entmutigung, Mutlosigkeit, Encouraging, Zugeh�rigkeit, Gemeinschaftsgef�hl, Individualpsychologie

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